Aktuelle Ausstellung

25. Oktober 2024 bis 16. Februar 2025

OUR HOUSE

Künstlerische Positionen zum Wohnen

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Archiv

08.08. – 08.09.2019

Heinrich Mylius (1769 – 1854)

Ein europäischer Bürger zwischen Frankfurt am Main und Mailand

Der gebürtige Frankfurter Heinrich Mylius erlangte als Kaufmann, Bankier und Mäzen in Mailand Reichtum und Ansehen. Die Ausstellung erzählt mittels Bilder, Dokumenten und Kunstwerken die Lebens- und Familiengeschichte dieser eindrucksvollen Persönlichkeit und ihres interkulturellen Wirkens. Ein ausgeprägtes wirtschaftliches, soziales und kulturelles Engagement kennzeichnet Mylius als aufgeklärten Bürger, der die Dynamik der Umbruchszeit, in der er lebte, als Unternehmer und Mäzen zu nutzen verstand. Er pflegte intensive deutsch-italienische Bekanntschaften, besonders in Künstler*innen- und Literat*innenkreise – zu den populärsten zählten Goethe und der italienische Schriftsteller Alessandro Manzoni. Sein transnationales Denken und Handeln ist für die europäische Identität und unsere Gegenwart von hohem Interesse. Die Schau beleuchtet mit Gemälden, Skulpturen, Aquarellen, Druckgrafiken, Büchern und Archivalien sowie Reproduktionen die wichtigsten Stationen im Leben und Wirken des Heinrich Mylius: Frankfurt am Main, Mailand, Triest und Weimar sowie seine internationalen Netzwerke. Eine Kooperation mit der Villa Vigoni – Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog.

23.03. – 13.07.2019

Frobenius

Die Kunst des Forschens

Die Ausstellung präsentiert mehr als 200 Bildwerke: ethnografische Studien, Fotografien und Nachzeichnungen prähistorischer Felsbildkunst aus der einzigartigen Sammlung des Frobenius-Instituts für kulturanthropologische Forschung in Frankfurt. Die Objekte, die auf den Expeditionen von Leo Frobenius (1873 – 1938) und seinen Nachfolger*innen nach Nord- und Südeuropa, Afrika, Indonesien und Australien im Zeitraum von 1904 bis 1964 entstanden, offenbaren eine faszinierende Verbindung von Kunst und Wissenschaft: Zeichnende setzten sich kreativ mit dem ‚Fremden‘ auseinander und stellten ihre Kunstfertigkeiten in den Dienst der Ethnologie und prähistorischen Forschung. Die Ausstellung stellt den Ethnologen Frobenius vor und lenkt den Blick erstmals auf sein Expeditionsteam. Dabei rücken besonders die Künstlerinnen in den Fokus, von welchen die überwiegende Mehrheit des Bildmaterials stammt: Nachzeichnungen prähistorischer Felsbilder sowie bildnerische Dokumentation von Trachten, Waffen, Alltagsgegenständen und Schmuck indigener Völker. Mit Werken von Willi Baumeister, Paul Klee und Wols wirft die Ausstellung überdies einen Blick auf die Bedeutung prähistorischer Kunst für die Moderne.

29.11.2018 – 24.02.2019

Faszination der Dinge

Werte weltweit in Archäologie und Ethnologie

Können Doktorarbeiten spannend, aktuell und allgemein verständlich sein? In spielerisch gestalteten, farbenfrohen Räumen stellen 14 Promovierende und zwei Postdocs der Fächer Archäologie und Ethnologie aus dem Graduiertenkolleg „Wert & Äquivalent“ an der Goethe-Universität ihre Forschungsthemen vor und was sie daran so fasziniert: Wie verändert sich das Essverhalten von usbekischen Migrant*innen in den USA? Wie horteten römische Bürger*innen ihr Geld ohne Bankautomaten? Wie lebten und starben Götter in Mesopotamien? Und welche Unterschiede gibt es im Umgang mit dem Tod in Ghana und bei uns? Mit 300 Objekten, Bildern und Fotografien aus Museen in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart und den Sammlungen der Goethe-Universität werden die Themen durch Studierende des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt lebendig visualisiert. Interaktive und medial unterschiedliche Stationen laden zur Auseinandersetzung ein. Ein Fotokunstprojekt von Studierenden der Hochschule RheinMain gibt den Forschenden des Graduiertenkollegs ein Gesicht und porträtiert die Beteiligten der Ausstellung.

08.08. – 13.10.2018

Paris, Frankfurt am Main und die 1968er Generation

Fotografien von Inge Werth

Die Fotografin Inge Werth, 1931 in Stettin geboren, hielt mit ihrer Kamera eine bewegte Zeit gesellschaftlicher Umbrüche fest. Sie arbeitete für Medien wie die „Frankfurter Rundschau“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Die Zeit“ oder „Pardon“ und erfasste die Rebellion der 1968er Generation gegen die bestehenden Verhältnisse. Prominente Großereignisse im öffentlichen Raum hielt sie ebenso fest wie Aktivitäten auf Nebenschauplätzen. Die Ausstellung mit rund 100 Schwarzweiß-Fotografien der Fotografin legt den Schwerpunkt auf Ereignisse um das Jahr 1968. Die Bilder in ihrer Verbindung von Kunst und Reportage führen die Betrachtenden an Schauplätze in Paris und Frankfurt am Main. Sie zeigen studentische Unruhen und Protestaktionen ebenso wie kulturelle Ereignisse jener Aufbruchszeiten. Zu sehen sind Aufnahmen der Frankfurter Buchmesse, der Aufführung von Peter Handkes Theaterstück „Publikumsbeschimpfung“ oder des Ostermarsches 1966 unter Beteiligung der Sängerin Joan Baez.

18.03. – 08.07.2018

Freiraum der Kunst

Die Studiogalerie der Goethe-Universität Frankfurt 1964–1968

Die vom Allgemeinen Studentenausschuss betriebene Studiogalerie der Goethe-Universität veranstaltete von 1964 bis 1968 im Studierendenhaus auf dem Campus Bockenheim Ausstellungen, Happenings und Fluxus-Konzerte mit namhaften Künstler*innen der nationalen und internationalen Avantgarde. Diese Aktivitäten verstanden sich als studentischer Beitrag zur Demokratisierung der Kunst und der Gesellschaft und dokumentieren die kulturelle Aufbruchsstimmung der 1960er Jahre. Als Höhepunkt der Studiogalerie gilt die 1967 von Peter Roehr und Paul Maenz kuratierte Ausstellung „Serielle Formationen“, die erstmals Vertreter*innen der amerikanischen Minimal Art mit europäischen Positionen zusammenbrachte. Nach der anfänglichen Aufbruchsstimmung, als man hoffte, mittels Kunst die Gesellschaft verändern zu können, stellte die Studiogalerie im Zuge der Radikalisierung der Frankfurter Studentenrevolte 1968 ihre Aktivitäten ein. Die aktuelle Präsentation im Museum Giersch der Goethe-Universität zeichnet die Geschichte der Studiogalerie nach und stellt ihre Ausstellungen vor. Damit versteht sie sich als kunsthistorischer Beitrag zum Projekt „50 Jahre 68“ der Goethe-Universität.

15.10.2017 – 11.02.2018

Eric und Jula Isenburger

Von Frankfurt nach New York

Der in Frankfurt geborene Eric Isenburger (1902 – 1994) und seine Frau, die Ausdruckstänzerin Jula Isenburger (1908 – 2000), gehörten zu den jüdischen Künstler*innen die in den 1930er Jahren emigrieren mussten. Frühe Repressalien der Nationalsozialisten ab 1933 veranlasste das Ehepaar zur einer Odyssee gleichenden Flucht: Paris, Stockholm, Südfrankreich, französische Internierungslager während des zweiten Weltkrieges, Lissabon und schließlich New York. Die Ausstellung zeichnet die internationale Lebens-, Flucht- und Exilgeschichte des in Vergessenheit geratenen Künstlerehepaares nach. Sie rückt dabei insbesondere das malerische Schaffen Eric Isenburgers in den Fokus. Seine Porträts, Landschaften und Stillleben zeugen von stilistischer Vielfalt mit spätimpressionistischer Handschrift und expressivem Duktus zugleich. In maltechnischer Hinsicht zeichnen seine Werke sich durch ausgesprochene Experimentierfreude aus. Trotz der schwierigen äußeren Umstände schuf Isenburger ein umfangreiches Werk, welches nun in seiner Geburtsstadt einen Präsentationsraum erhält.

25.07. – 27.08.2017

Laura J. Padgett

Somehow real

Mit der Ausstellung „somehow real“ wird eine repräsentative Retrospektive des Werks der herausragenden Frankfurter Fotografie- und Film-Künstlerin Laura J. Padgett (*1958, Cambridge, USA) gezeigt, die 2017 den Kunstpreis der Marielies-Hess-Stiftung erhält. In der Ausstellung wird das den Arbeiten Padgetts immanente Thema der sensiblen Rolle von Wahrnehmung in der ästhetischen Realitätsspiegelung des öffentlichen und privaten Lebensraumes vielfältig erfahrbar. Ihre Fotografien und Filme sind vielschichtige Beobachtungen unserer Alltagswelt. Als Meisterin der Linse integriert sie Architektur und Kunstgeschichte in ihre eigenständigen zeitgenössischen Kunstwerke, die zwischen Nüchternheit und Traum oszillieren. Zu sehen sind Farbfotografien aus fünf formal unterschiedlichen, aber stets malerischen, narrativen Zyklen der vergangenen fünfzehn Jahre. Alle diese Arbeiten erzählen simultane Geschichten, die von den Betrachtenden dechiffriert werden müssen. Eine Ausstellung der Marielies Hess-Stiftung in Kooperation mit dem Museum Giersch der Goethe-Universität.

18.03. – 08.07.2017

Ersehnte Freiheit

Abstraktion in den 1950er Jahren

Die 1950er Jahre stellten eine Zeit des Aufbruchs dar. Innerhalb einer heftig geführten Auseinandersetzung um Abstraktion und Figuration setzte sich in der jungen Bundesrepublik die Abstraktion durch. Ziel der Ausstellung ist ein neuer und differenzierter Blick auf dieses viel diskutierte erste Jahrzehnt der Kunst im Westen, das sich als eine Dekade der Suche offenbart. Im Fokus steht eine Gegenüberstellung der drei wichtigsten Künstlergruppen jener Zeit – „Zen49“ in München, „Junger Westen“ in Recklinghausen und „Quadriga“ in Frankfurt. Mit 74 Werken von insgesamt zwanzig Künstler*innen zeigt die Ausstellung die künstlerische Vielfalt jener Dekade: ob organisch-vegetativ, geometrisch-streng, gestisch-impulsiv – abstrakte Kunst lebt von formaler und farblicher Heterogenität. Auch thematisiert sie den Übergang in die 1960er Jahre zur „ZERO“-Bewegung und Objektkunst. Die Ausstellung stellt ein Kooperationsprojekt zwischen dem Museum und dem Kunstgeschichtlichem Institut der Goethe-Universität dar.

25.09.2016 – 22.01.2017

Kommen und Gehen – von Courbet bis Kirkeby

Künstleraufenthalte in der Region Frankfurt/RheinMain

Die Region Frankfurt/RheinMain prägt seit jeher eine ständige Zu- und Abwanderung von Menschen. Auch viele Künstler*innen kamen und gingen, verbrachten hier eine zeitlich begrenzte Lebens- und Schaffensphase. Künstlerische, wirtschaftliche, politische und zwischenmenschliche Beweggründe spielten eine ausschlaggebende Rolle, sich in der Region niederzulassen beziehungsweise dann von hier auch wieder aufzubrechen. An ausgewählten Künstlerpersönlichkeiten vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, beispielsweise Gustave Courbet und Bernhard Hoetger, August Babberger und Max Beckmann, Karl Otto Götz und Per Kirkeby, thematisiert die Ausstellung die Wechselbeziehungen der Künstler*innen mit ihrer temporären Wahlheimat: Mit welchen Erwartungen kamen sie? Was brachten sie an künstlerischem Potential mit? Wie engagierten sie sich in der Kunstszene und weshalb zogen sie wieder fort? Die Ausstellung geht den Spuren nach, die diese Künstler*innen in der Kulturregion Frankfurt/RheinMain hinterließen und thematisiert die Bedeutung dieses künstlerischen Austauschs.

11.08. – 27.08.2016

Goethe und die Dame in Blau

Köpfe der Goethe-Universität

Das Universitätsarchiv ist das ‚Gedächtnis der Universität‘. Es beherbergt die gesamten schriftlichen Hinterlassenschaften der Hochschule, Nachlässe berühmter Frankfurter Professor*innen, historische Fotografien sowie die Kunstsammlung der Goethe-Universität und präsentiert nun Exponate ihrer Sammlungen. Es sind die Menschen, welche von jeher die Hochschule prägen: Universität – die Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden. Gezeigt werden bekannte sowie unbekannte ‚Köpfe‘ der Goethe-Universität in dieser Ausstellung, die Einblicke in die hundertjährige Geschichte der Hochschule gibt. Die Besuchenden sind eingeladen, sich mit der wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung der Universität auseinanderzusetzten. Die Ausstellung präsentiert neben Werken rund um den Namensgeber Goethe Büsten und Gemälde von Stifter*innen und Professor*innen der Universität sowie kaum bekannte Schätze der universitären Kunstsammlung. Diejenigen, die das universitäre Leben entscheidend prägen, die Studierenden, sind mit Fotografien ihrer Akten in der Ausstellung ebenfalls präsent. Auch die Schattenseiten der Geschichte der Universität unter dem NS-Regime werden in der Ausstellung thematisiert.

20.03. – 10.07.2016

Horcher in die Zeit

Ludwig Meidner im Exil

Zum 50. Todesjahr von Ludwig Meidner (1884–1966) zeigt das Museum in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Frankfurt die Ausstellung „Horcher in die Zeit – Ludwig Meidner im Exil“. Im Mittelpunkt stehen Werke auf Papier aus der Londoner Exilzeit des jüdischen Künstlers von 1939 bis 1953 – Skizzenbücher, Aquarelle, Kohle- und Kreidezeichnungen. Meidners Exilschaffen stellt eine Mischung von höchster Intensität aus innerem Erleben und Zeitkommentar dar: Sein Werk und seine Biografie stehen exemplarisch für die gesellschaftlichen Brüche, mit denen Künstler*innen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Deutschland konfrontiert waren. Mit seiner symbolhaften Verdichtung handelt es von Isolation, Verfolgung und Vernichtung und einem grotesk-absurden Leben, das Meidner mit Empathie, bissigem Humor, Sarkasmus und bizarrer Übertreibung in Szene setzte. Die schonungslose Direktheit und visionäre Kraft der Werke Meidners dieser Exilzeit erfahren erstmals eine umfassende Würdigung.

12.09.2015 – 23.01.2016

Reinhold Ewald

Expressiv. Experimentell. Eigenwillig.

Anlässlich des 125. Geburtstages des bedeutenden Frankfurt-Hanauer Künstlers Reinhold Ewald zeigen das Museum Giersch der Goethe-Universität und das Historische Museum Hanau Schloss Philippsruhe eine umfassende Retrospektive. In Form einer Doppelausstellung wird das Leben und Werk Ewalds an beiden Orten anhand von Themenfeldern aufbereitet und in seinen vielfältigen Bezügen vorgestellt. Gemälde, Grafiken, Plastiken und kunstgewerbliche Arbeiten veranschaulichen dabei das facettenreiche Schaffen Ewalds im Spannungsfeld zwischen Spätimpressionismus, Expressionismus, Neuer Sachlichkeit und Expressivem Realismus und würdigen seine individuelle Bildsprache in ihrer hohen künstlerischen Qualität. Die Ausstellung realisiert die lang ausstehende überregionale Würdigung des Künstlers und seines faszinierenden Gesamtwerkes. Dabei beleuchtet sie auch Ewalds Künstlersein in der Zeit zwischen 1933 und 1945 – mit seinen Verstrickungen zum Nationalsozialismus und zugleich der Verfemung seiner Kunst.

28.08. – 29.08.2015

Entdecke Design!

Design ist überall. Ob funktional oder formal: entscheidend für seinen Erfolg ist der Mehrwert, den es seinen Nutzer*innen bietet. Das Museum Giersch der Goethe-Universität und die Stiftung Deutsches Design Museum laden dazu ein, Design zu entdecken. Besuchende erfahren hier alles über Stühle und ihre Designer*innen, über Form und Funktion von Wasserflaschen und über die Entstehung von Zahnbürsten. Und wenn Sie sich schon immer gefragt haben, was Honig mit Design zu tun hat – wir haben die Antwort! Eine interaktive Ausstellung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Die Forschungsreise durch aktuelles und zukünftiges Design beginnt hinter den Wänden des Museums und führt in den Alltag. In der Designwerkstatt geht es ums Selbermachen. Hier kann kreativ gestaltet werden: Ob Wasserwesen, Kronen, Raumschiffe, Fantasiegebilde oder Nützliches – mit dem von Bruno Winter und Rita Fürstenau designten Papier aus sternenförmigen Elementen werden Gestaltung und Kreation eins. Eingeladen sind alle, die Lust am Entdecken und Erleben haben, Klein und Groß, mit viel und wenig Zeit.

22.03. – 19.07.2015

Romantik im Rhein-Main-Gebiet

Im frühen 19. Jahrhundert machte eine ganze Generation von Künstler*innen den eigenen Augenschein zum Maß der Dinge, brach mit dem Vernunftgebot, vertraute dem Gefühl und gestaltete Kunst nach persönlichem Empfinden. Eine umfassende Sonderausstellung präsentiert die Breite der Kunst in der Romantik im Rhein-Main-Gebiet – zwischen Frankfurt und Darmstadt, Mainz und Wiesbaden, vom Odenwald bis in die Schwalm. Die historisch und politisch uneinheitliche Region bot Raum für Hofkünstler*innen und Akademielehrende, Maler*innen traditionsreicher Werkstätten und zahlreiche Durchreisende. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Philipp Fohr, Philipp Veit oder Moritz von Schwind prägten diese Region in der Romantik. August Lucas, Ludwig Emil Grimm oder Johann Adam Ackermann hinterfragten Traditionen, nahmen neue Motive in den Blick und erhoben die Heimat zur Bildkategorie. In den Porträts von Franz Pforr bis zu Edward Jakob von Steinle scheint ein neues Ideal der Kunstschaffenden und der Kindheit auf. Die Ausstellung entwirft das komplexe Panorama einer lebendigen Kunstlandschaft und stellt zugleich die dichten Verbindungen einer romantischen Gesellschaft in Zeiten des Auf- und Umbruchs dar.

19.10.2014 – 08.02.2015

Ich sehe wunderbare Dinge

100 Jahre Sammlungen der Goethe-Universität

Diese große Ausstellung zum 100jährigen Jubiläum der Goethe-Universität gibt erstmals Einblick in die 40 faszinierenden Sammlungen der Universität. Diese beinhalten einzigartige Schätze und lesen sich wie ein Kaleidoskop der Erd- und Menschheitsgeschichte aus 4,6 Milliarden Jahren. Die 450 präsentierten Objekte, Dokumente und Fotografien aus den unterschiedlichen medizinischen, naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Bereichen umfassen Unikate und Preziosen aus aller Welt – darunter wertvolle Drucke und Handschriften sowie den ältesten Nachweis eines Menschen: den 2,4 Millionen Jahre alten Unterkiefer aus Malawi in Afrika. Die Ausstellung nimmt ungewöhnliche Perspektiven ein und präsentiert neuartige Zusammenstellungen interdisziplinärer Fachbereiche: Komplexe Zusammenhänge der historischen Forschung und globalen Weltgeschichte werden den Besuchenden dadurch verständlich gemacht. Eine aufwendige Foto- und Filmdokumentation zeigt das gesamte Spektrum dieser Sammlungen, die Forschung und Lehre der letzten 100 Jahren vorangebracht haben. Zugleich gibt sie einen Überblick über die abwechslungsreiche Geschichte und wirft einen Blick hinter die Kulissen der Universität.

10.08. – 31.08.2014

Frankfurter Landschaftsmaler aus drei Generationen

Carl Peter Burnitz – Hanny Franke – Klaus Kappel

Zum Museumsuferfest 2014 zeigt das Museum Giersch über 50 Gemälde und Zeichnungen der drei Frankfurter Landschaftsmaler Carl Peter Burnitz, Hanny Franke und Klaus Kappel. Diese drei Künstler gehören zwar unterschiedlichen Generationen an, doch verbindet sie eine ähnliche Landschaftsauffassung – die schlichte, malerische Schilderung stimmungsvoller Naturmotive. Die Ausstellung zeigt selten präsentierte Werke aus Privatbesitz und spannt einen Bogen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Kontinuitäten in der Landschaftsauffassung der drei Künstler werden ebenso sichtbar wie die individuellen künstlerischen Handschriften in ihrem jeweiligen Zeitbezug.

22.03. – 12.07.2014

Die andere Moderne

Kunst und Künstler in den Ländern am Rhein 1900 bis 1922

Um 1900 entstanden im Westen Deutschlands zwei Initiativen als kulturelles Gegengewicht zu den vorherrschenden Kunstzentren Berlin und München: 1900 die Zeitschrift „Die Rheinlande“ und 1904 der „Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein“. Die regionalen Sektionen mit Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hagen, Karlsruhe, Straßburg, Stuttgart und Zürich veranstalteten von 1904 – 1922 gemeinsame Ausstellungen, um Kunst und Künstler*innen aller zeitgenössischen Kunst- und Stilauffassungen in den Rheinlanden öffentlich vorzustellen und zu fördern. Dieses Potential umfasst traditionelle, moderne und avantgardistische Strömungen und repräsentiert die ‚andere Moderne‘ vom Ober- bis zum Niederrhein. Erstmals würdigt diese Ausstellung die künstlerischen Aktivitäten und bietet mit über 130 Gemälden, Grafiken und Plastiken namhafter und unbekannter Künstler*innen zahlreiche Neuentdeckungen. Einen besonderen Fokus legt sie dabei auf das Rhein-Main-Gebiet.

15.09.2013 – 26.01.2014

Künstlerin sein!

Ottilie W. Roederstein, Emy Roeder, Maria von Heider-Schweinitz

Eine Künstlerexistenz als weiblicher Lebensentwurf war um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert noch kaum vorstellbar. Doch gab es Frauen, die ihren unbedingten Willen zu künstlerischer Tätigkeit und ihren individuellen Weg als Künstlerin verfolgten. Diese Ausstellung stellt drei bedeutende Künstlerinnen der Rhein-Main-Region vor: die Malerinnen Ottilie W. Roederstein und Maria von Heider-Schweinitz sowie die Bildhauerin Emy Roeder. Mit jeweils ganz eigenen künstlerischen Bild- und Formensprachen kämpften die drei Frauen für eine gleichberechtigte Wahrnehmung im Kunstbetrieb. Mit 120 Exponaten stellt die Ausstellung die individuellen künstlerischen Positionen und Lebenswege vor. Leben und Werk dieser Künstlerinnen verdeutlichen somit exemplarisch das Spannungsfeld zwischen individuellem Lebensweg und künstlerischer Positionierung in einem von männlichen Kollegen dominiertem Gebiet. Alle drei Frauen kam damit eine Vorreiterrolle zu.

16.03. – 13.07.2013

Faszination Fremde

Bilder aus Europa, dem Orient und der Neuen Welt

Eindrucksvolle Naturlandschaften und exotische Kulturen lockten Künstler*innen aus dem Rhein-Main-Gebiet in zahlreiche europäische Länder, in den Orient und sogar bis nach Amerika. Die Ausstellung thematisiert die Faszination dieser Künstler*innen für fremde Bildwelten vom späten 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Ihre künstlerischen Interessen an den fremden Orten waren sehr vielfältig: Sie suchten nach exotischen Bildmotiven, dokumentierten wissenschaftliche Expeditionen oder experimentierten mit fremden Lichtverhältnissen. Die gesammelten Reiseeindrücke hielten die Künstler*innen in Bleistiftskizzen, Aquarellen, Ölstudien und Fotografien fest. Diese dienten nach der Rückkehr zumeist als Bildvorlagen für aufwändigere Ölgemälde. Angesichts einer steigenden Nachfrage spezialisierten sich einige Künstler*innen auf bestimmte Bildsujets und trugen so teilweise zur Verbreitung stereotyper Vorstellungen von der Fremde bei. Ausgewählte Werke werden in den kulturhistorischen Kontext des 19. Jahrhundert gestellt, als sich ein breites Publikum zunehmend für fremdartige Themen interessierte.

23.09.2012 – 27.01.2013

Kunstschätze des Mäzens Heinrich von Liebieg

Der aus dem böhmischen Reichenberg (heute Liberec) stammende Unternehmer Heinrich von Liebieg (1839 – 1904) zählt zu den wichtigsten Sammlerpersönlichkeiten der k. u. k. Monarchie. Seine als Zweitwohnsitz in Frankfurt errichtete Sachsenhäuser Ufervilla im historisierenden Stil vermachte er testamentarisch der Stadt Frankfurt mit der Auflage, darin ein Museum einzurichten. Seit 1909 beherbergt das Liebieghaus die städtische Skulpturengalerie. Die bedeutenden Sammlungen deutscher, österreichischer und französischer Gemälde des 19. Jahrhunderts sowie kunsthandwerklicher Objekte des 16. – 18. Jahrhunderts übergab der Unternehmer Liebieg seiner Heimatstadt Reichenberg. Die Ausstellung zeigt eine umfangreiche Werkauswahl der Sammlungen Liebiegs aus den Museen in Liberec. Sie würdigt Liebieg als Unternehmer, Mäzen und bedeutenden Sammler des Historismus.

04.08. – 25.08.2012

Die Darmstädter Sezession zu Gast im Museum Giersch

Die Darmstädter Sezession – im Jahre 1919 von 21 Künstler*innen, darunter Max Beckmann, Ludwig Meidner und Carlo Mierendorf, gegründet – ist eine der ältesten Künstlervereinigungen Deutschlands. Im Rahmen ihrer Ausstellungsreihe „12 Positionen“ stellt die Darmstädter Sezession in diesem Jahr Arbeiten von Mitgliedern aus dem Rhein-Main-Gebiet vor. Nach Gastspielen im Chateau Vaudremont (Frankreich), Graz (Österreich), in der hessischen Landesvertretung Berlin und Szeged (Ungarn) ist die Sezession in diesem Jahr im Museum Giersch zu Gast. Gezeigt werden unterschiedlichste Arbeiten: Plastiken, Zeichnungen, Fotografien, Installationen sowie Malerei der Künstlerinnen und Künstler Ariel Auslender, Bea Emsbach, Moritz Frei, Nikolaus Heyduck, Bernhard Jäger, Detlef Kraft, Werner Neuwirth, Frank Schylla, Hans Sieverding, Klaus Staudt, Helmut Werres sowie Gerd Winter. Als 13. Position werden Arbeiten der Preisträgerin des Preises der Darmstädter Sezession von 2010, Laura Baginski, in einer Sonderausstellung präsentiert.

25.03. – 15.07.2012

Wilhelm Steinhausen

Natur und Religion

Die Werke des in Frankfurt ansässigen Malers und Grafikers Wilhelm Steinhausen (1846 – 1924) bewegen sich zwischen Romantik, Impressionismus und Symbolismus. Mit ihnen nimmt Steinhausen eine völlig eigenständige Position innerhalb der künstlerischen Strömungen seiner Zeit ein, die durch die Pole Natur und Religion geprägt ist. Steinhausen schuf Landschaftsmalereien, Porträts, Genreszene und teils großformatige religiöse Bilder. Der Künstler verarbeitete literarische Motive und überhöhte diese sowie seine Naturmotive symbolhaft. Eine Gegenüberstellung mit Arbeiten seiner Künstlerkollegen wie Hans Thoma und Fritz von Uhde in der Ausstellung verdeutlicht den einzigartigen künstlerischen Standpunkt des Malers, der hier erstmals in einer großen Retrospektive gewürdigt wird.

24.09.2011 – 28.01.2012

Carl Morgenstern und die Landschaftsmalerei seiner Zeit

Carl Morgenstern (1811 – 1893) gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Frankfurter Malern des 19. Jahrhunderts. Die umfangreiche Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl an Gemälden, Ölskizzen, Aquarellen, Zeichnungen und Skizzenbüchern aus allen Schaffensphasen des Künstlers: der Ausbildungszeit in Frankfurt am Main, der Studienzeit in München, von seinen Reisen nach Italien, Frankreich und in die Schweiz sowie aus der langjährigen Tätigkeit in Frankfurt und im Taunus. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Italienansichten Carl Morgensterns, die er auf der Basis intensiven Naturstudiums als sorgfältig komponierte Atelierbilder ausführte. Morgensterns malerisches Können galt der feinmalerischen Schilderung pittoresker Motive und einer sensiblen Erfassung von Atmosphäre, Licht und Weite. Die Ausstellung widmet sich neben einer ausführlichen Darstellung des Werkes auch der hohen Kunstmarktpräsenz des Malers.

07.08. – 27.08.2011

Mitgliederausstellung der Frankfurter Künstlergesellschaft

Die 1857 gegründete Frankfurter Künstlergesellschaft ist eine der ältesten noch aktiven Künstlervereinigungen der Welt. Zu den heutigen Mitgliedern gehören Architekt*innen, Bildhauer*innen, Grafiker*innen und Maler*innen. Bereits 2006 war die Frankfurter Künstlergesellschaft zu Gast im Museum Giersch. Auch diese Ausstellung präsentiert aktuelle Arbeiten der aktiven Künstler*innen. Die Exponate reichen vom Realismus, traditionsbezogener Gegenständlichkeit, freier Interpretation bis hin zur Abstraktion und der Einbindung neuer Medien.

03.04. – 30.07.2011

Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet

Künstler – Händler – Sammler

Erstmalig präsentiert das Museum Giersch einen umfassenden Überblick zum Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Mit 138 Exponaten von 59 Künstler*innen aus öffentlichem und privatem Besitz zeigt die Ausstellung eine repräsentative Auswahl an Malerei, Grafik und Skulptur von 1908 – 1944. Neben Ernst Ludwig Kirchner, Max Beckmann und Alexej von Jawlensky konzentriert sich die Schau insbesondere auf Leben und Werk weitgehend unbekannter und unerforschter Künstler*innen der Rhein-Main-Region und bietet damit zahlreiche Neuentdeckungen. Frankfurt bildete im frühen 20. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum des Kunsthandels, dessen Bedeutung für den Expressionismus ebenso dargestellt wird wie die Rolle wichtiger privater Sammlungen und öffentlichen Museen bei der Verbreitung und Etablierung der expressionistischen Kunst. Zudem stellt sie die Verfemung des Expressionismus durch die Nationalsozialisten dar. Die Ausstellung gibt damit einen vielfältigen Überblick über eine künstlerische Epoche, die allgemeinhin eher mit den Kunstzentren Dresden und München verbunden wird, in der Rhein-Main-Region aber ebenfalls zahlreiche Aktivitäten entwickelte.

03.10.2010 – 30.01.2011

Die Bildhauer August Gaul und Fritz Klimsch

Das Museum Giersch präsentiert eine Doppelausstellung zweier bedeutender Bildhauer des frühen 20. Jahrhunderts, deren Leben und Schaffen eng mit der Rhein-Main-Region verbunden ist. Fritz Klimsch (1870 – 1960), aus einer Frankfurter Künstlerfamilie stammend, und August Gaul (1869 – 1921), gebürtig in Großauheim bei Hanau, widmeten sich ganz unterschiedlichen Sujets: Klimsch beschäftigte sich als gefragter Porträtist und Denkmalplastiker mit der menschlichen Figur, insbesondere dem weiblichen Akt. Gaul dagegen spezialisierte sich auf Tierdarstellungen, die er auf der Basis intensiver Naturbeobachtung als eigenständige Motivgattung in der deutschen Kunst etablierte. Beide Bildhauer intendierten durch Vereinfachung und Straffung der Form eine Konzentration auf rein bildnerische Werte.

21.03. – 18.07.2010

Vom Taunus zum Wannsee

Der Maler Philipp Franck

Der gebürtige Frankfurter Philipp Franck (1860 – 1944) gehört neben Walter Leistikow und Max Liebermann zu den Mitbegründern der Berliner Secession. In diesem Umkreis entdeckte er Motive aus dem Leben einfacher Leute der Spreelandschaft, bis er sich schließlich intensiv mit dem Wannsee und seinen opulenten Gartenlandschaften sowie mit dem Taunus und dessen blühender Vegetation befasste. Francks Motivrepertoire umfasst Landschaften und Porträts, Genremotive und Stillleben. Der Künstler pflegte einen herben, kraftvollen Malstil und eine leuchtende Farbigkeit. Seine pleinairistische Malweise und die realistische Themenwahl weisen ihn als einen deutschen Impressionisten aus, der nach 1910 zu den wichtigen Vertretern einer modernen deutschen Kunst zählte. Die Ausstellung würdigt Leben und Werk des Impressionisten Franck und bietet einen umfassenden Überblick über alle Schaffensbereiche und über die malerische Entwicklung des Künstlers. Ihr Titel bezieht sich auf die erste autobiografische Publikation Francks aus dem Jahr 1920.

27.09.2009 – 31.01.2010

Die Magie des Augenblicks

Skizzen und Studien in Öl

Die Ausstellung gibt einen Überblick über Ölskizzen und Ölstudien, die im Bezug zur Kunstlandschaft Rhein-Main stehen. In einer Auswahl von über 130 Kunstwerken aus dem 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert werden die unterschiedlichen Formen, Funktionen und Bedeutungen dieser wenig gezeigten Gattung thematisiert. Im Gegensatz zu den monochromen Skizzen und Studien, die mit Blei oder Tusche angefertigt wurden, liegt der Reiz der Ölskizzen und Ölstudien in ihrer Farbigkeit und Pinselführung. Skizzen zeichnen sich durch Spontaneität, Frische und malerische Offenheit aus. Im künstlerischen Gestaltungsprozess bildeten sie für die Künstler*innen ein wichtiges Medium. Sie dienten zur schnellen und flüchtigen Fixierung erster Ideen von Farbe, Form und Gesamtkomposition späterer Gemälde, die dann im Atelier ausgeführt wurden. Als Detailstudien geben sie Zeugnis von intensiven Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Motiven. Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung von Skizzen und Studien in Öl bis zum frühen 20. Jahrhundert nach, als diese ihren bedeutungsgeschichtlichen Höhepunkt erlangten und die Skizzenhaftigkeit zur subjektiven Ausdrucksform der Künstler*innen wurde.

22.03. – 21.06.2009

Die Entdeckung der Pflanzenwelt

Botanische Drucke aus fünf Jahrhunderten

Die Frankfurter Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg verfügt über einen historisch gewachsenen Bestand an botanischer Literatur. Im Jahr 2007 wurde die exzellente Sammlung durch den Ankauf eines Teils der Königlichen Gartenbibliothek zu Schloss Herrenhausen erweitert. Aus Anlass ihres 525-jährigen Bestehens und dieser jüngsten Neuerwerbung präsentiert die UB erstmals eine repräsentative Auswahl ihrer illustrierten Pflanzenbücher. Die Ausstellung spannt den Bogen von den Anfängen der botanischen Buchillustration im 15. Jahrhundert bis zum Ende ihrer Blütezeit im 19. Jahrhundert. Sie widmet sich botanischen Entdeckungsreisen des 18. und 19. Jahrhunderts und der Erkundung der unerschöpflichen Pflanzenvielfalt rund um den Globus. Angetrieben von Neugierde, Forscherlust und Händlergeist entdeckten und sammelten seefahrende Abenteurer*innen und Botaniker*innen in fernen Regionen bis dato unbekannte Pflanzenarten. So zeigt die Ausstellung illustrierte Reiseberichte und Bände über die Flora ferner Regionen, aufwändige Publikationen bedeutender botanischer Gärten, historische Karten sowie Aquarelle und Zeichnungen von Louise von Panhuys und Roland Anheisser.

13.11.2008 – 01.02.2009

Volker Bartsch

Bildhauer – Maler – Graphiker

Die Ausstellung des 1953 geborenen Bildhauers Volker Bartsch zeigt die Gesamtheit seiner Werkphasen. Sein plastisches Gestalten basiert auf der menschlichen Figur. Abstrahierte Formen organischer und technoider Anmutung lotet er auf ihre konstruktiven Formzusammenhänge und Beziehungen zum Raum aus. Seit den späten 1980er Jahren überführt er Relikte der Industriekultur wie Eisenbleche in neue Formzusammenhänge. Aus blockartig geschlossenen, auch durch die farbige Patina des Materials wirkenden Gebilden entwickelte er in den 1990er Jahren die Werkgruppe der „Tor“-Plastiken. Das Aufbrechen des plastischen Volumens eröffnet neue Räume. In seinen „Freiraum“-Plastiken durchstoßen stelenartige Metallkörper die Raumstruktur und streben als Sinnbilder einer freigeistigen Haltung in den Raum. Die Ausstellung zeigt auch jüngste Arbeiten, die sich erneut der menschlichen Figur zuwenden. In Gemälden, Gouachen, Zeichnungen und Druckgrafiken überträgt Bartsch das facettenreiche Spiel der Raumgestaltung in die Fläche. Sein Werk kennzeichnet eine Eigenwilligkeit, die sich abseits gängiger Trends bewegt. Gezeigt wird die Schau von der BHF-Bank in Frankfurt in Kooperation mit dem Museum Giersch.

13.07. – 12.10.2008

Hans Meid

Welt und Gegenwelt

Hans Meid (1883 – 1957) zählt zu den wichtigsten deutschen Grafiker*innen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als Meister der Radierung und Buchillustration steht er auf einer Stufe mit Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt. Seine Stoffe zu Buchillustrationen fand er in der Weltliteratur von der Bibel über Shakespeare, Goethe, Schiller, Balzac, Hofmannsthal, Hauptmann, Schnitzler bis zu Heinrich und Thomas Mann. Die Illustrationen zu Mozarts „Don Juan“ von 1912 und zu Hugo von Hofmannsthals Komödie „Die Lästigen“ von 1917 verweisen auf seine Neigung zu Musik und Bühne. Für die von Paul Cassirer herausgegebenen Mappen mit Illustrationen zu Goethes Gedichten gestaltete Meid 1925 die Lithographien zu Natur- und Liebesgedichten, in denen er gekonnt das Atmosphärische der literarischen Vorlage mit reichen Tonabstufungen umsetzte. Diese Retrospektive entstand in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Berlin. Die Präsentation wird ergänzt durch Arbeiten der Preis- und Medaillenträger*innen des 1993 gestifteten Hans-Meid-Preises für Buchillustration – darunter auch der 2008 ausgezeichnete Tomi Ungerer.  

06.03. – 15.06.2008

Anton Radl

Maler und Kupferstecher

Mit der Retrospektive des Malers und Kupferstechers Anton Radl (1774 – 1852) würdigt das Museum einen zu Lebzeiten sehr geschätzten Künstler der Rhein-Main-Region. An seiner Kunst wird der Umbruch von einer idealistisch geprägten Landschaftsauffassung zu einer realistischeren Naturanschauung in der Zeit um 1800 deutlich. Sein Sinn für getreue Naturerfassung wies in die Zukunft und bereitete der nachfolgenden Künstler*innengeneration der Kronberger Malerkolonie und ihrer Freilichtmalerei den Weg. Der aus Wien stammende, seit 1793 in Frankfurt ansässige Künstler lieferte zunächst Vorlagen für die Reproduktion alter Meister, für Genreszenen aus den Napoleonischen Kriegen und topografische Ansichten. Nach 1800 etablierte er sich als selbständiger Landschaftsmaler, gegeben durch intensives Naturstudium. Immer wieder diente ihm der Taunus als Studiengebiet, zu dessen Entdeckern er zu zählen ist. Die Ausstellung mit Ölgemälden, Aquarellen und Gouachen, zeichnerischen und druckgrafischen Werken gibt erstmalig einen Überblick über Radls Gesamtwerk. Werke von Vorläufer*innen und Künstler*innen aus der Region ergänzen die Auswahl.

23.09.2007 – 27.01.2008

Mattheuer, Tübke, Triegel

Eine Frankfurter Privatsammlung

Das Museum setzt mit dieser Ausstellung eine Reihe fort, die sich dem Sammlerwesen in der Rhein-Main-Region widmet. Mit 60 ausgewählten Werken präsentiert diese Ausstellung eine Auswahl aus der Sammlung eines Frankfurter Unternehmers, der seit 1994 Konvolute der drei ostdeutschen Künstler Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Michael Triegel zusammenträgt. Diese Leipziger Künstler gehörten der berühmten Hochschule für Graphik und Buchkunst (HGB) zu unterschiedlichen Zeiten an. So spielten Mattheuer und Tübke dort zu Zeiten der DDR als Lehrer eine wichtige Rolle, Triegel steht als ehemaliger Student repräsentativ für die „Neue Leipziger Schule“ nach der Wiedervereinigung. Alle drei Künstler prägt eine umfassende Kenntnis und intensive Reflexion künstlerischer Stilvokabularien. Gemeinsam ist ihnen die Verschmelzung von historischen und aktuellen, von phantastischen und realen Bildelementen. Dem steht jedoch die Differenz einer jeweils originären stilistischen Individualhandschrift gegenüber. Mit dieser Ausstellung wird der Blick sowohl auf die rege private Sammeltätigkeit in Frankfurt als auf Kunst aus der Frankfurter Partnerstadt Leipzig gelenkt.

18.03. – 15.07.2007

Ferdinand Brütt

1849 - 1936

Der in Hamburg geborene Ferdinand Brütt (1849 – 1936) leistete mit seinen Genre- und Landschaftsdarstellungen einen wichtigen Beitrag zur deutschen Malerei um 1900. In seinen Genrebildern blickte Brütt humorvoll oder ernst auf seine Zeitgenoss*innen und schilderte in lebendig erzählten Szenen das großbürgerliche Gesellschaftsleben des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Mit freier und dynamischer Pinselführung schuf Brütt skizzenhafte Versionen und Wiederholungen seiner repräsentativen Kompositionen und gelangte hierbei zu einer ausgesprochen modernen und freien Malweise. Seine Landschaftsdarstellungen geben in impressionistischer Malweise die luftige Atmosphäre seiner Kronberger Wahlheimat wieder, wo er sich 1898 niederließ. Seine Palette hellte sich auf und sein Kolorit erstrahlte in einem breiten Spektrum. Mit 107 Gemälden, Studien und Zeichnungen bietet das Museum Giersch mit dieser ersten Retrospektive seit dem Tod des Künstlers einen umfassenden Einblick in Brütts Schaffen, das durch seine malerische Brillanz ebenso wie durch seine narrative Lebendigkeit fasziniert.

24.09.2006 – 11.02.2007

Marie-Louise von Motesiczky (1906 – 1996)

Die Malerin

Zum 100. Geburtstag von Marie-Louise von Motesiczky zeigt das Museum in Kooperation mit der Tate Liverpool, dem Wien Museum sowie der Southampton City Art Gallery die Retrospektive einer Malerin, die durch verwandtschaftliche Beziehungen und ihre Ausbildung an der Städelschule bei Max Beckmann mit Frankfurt am Main verbunden war. Ihre Ausbildung absolvierte die aus einer jüdischen Familie des Wiener Großbürgertums stammende Motesiczky an Kunstschulen in Wien und Den Haag. Künstlerisch orientierte sie sich zunächst an Beckmann, löste sich dann aber in den 1930er Jahren in Wien davon zunehmend. Nach ihrer Emigration 1938 ins Londoner Exil, wo sie eine enge Beziehung zu Elias Canetti pflegte, entwickelte sie eine ganz eigenständige malerische Handschrift. Ihre figurative Malerei – Porträts, Stillleben und Landschaften – ist von hoher sinnlicher Präsenz. Zu ihren eindrucksvollsten Bildern zählen einfühlsame Porträts ihres Umfelds, darunter auch eine schonungslose ebenso wie würdevolle Porträtreihe ihrer Mutter. 76 Gemälde und etliche Zeichnungen geben erstmals einen umfassenden Einblick in das Œuvre dieser bedeutenden, kaum bekannten Malerin.

19.08. – 10.09.2006

Die Frankfurter Künstlergesellschaft

Malerei – Grafik – Plastik

Die Frankfurter Künstlergesellschaft ist mit ihrem Gründungsjahr 1857 einer der ältesten Künstlervereinigungen im deutschen Sprachraum. Die 23 Maler*innen, Grafiker*innen und Bildner*innen, die heute der Gesellschaft angehören, stellen ihre unterschiedlichen künstlerischen Positionen vor. Damit ist die Künstlergesellschaft zum zweiten Mal Gast im Museum Giersch.

01.04. – 30.07.2006

Von Köpfen und Körpern

Bildhauerei aus dem Städel

Die Ausstellung basiert auf einer Zusammenarbeit zwischen dem Museum Giersch und dem Städel Museum, das einen beachtlichen Bestand von nahezu 600 Bildhauereiarbeiten besitzt. Die Mehrzahl dieser Werke stammt von in Frankfurt tätigen Bildhauer*innen, von denen die meisten in den vergangenen zwei Jahrhunderten an der Städelschule lehrten oder studierten. Mit 151 ausgewählten Werken von 62 Bildhauer*innen bietet diese Ausstellung erstmalig einen Überblick über die bildhauerischen Entwicklungen und Leistungen im Frankfurt des 19. und 20. Jahrhunderts. In den Arbeiten des 19. Jahrhunderts offenbart sich ein Wandel von einer spätklassizistisch-idealisierenden zu einer naturalistischen Porträtauffassung. Um 1900 dominierten in der modernen Plastik Vereinfachung, Individualisierung und eine Auseinandersetzung mit den Gesetzmäßigkeiten und der Ästhetik des Materials. Mit Arbeiten von Hans Mettel, Hans Steinbrenner und Michael Croissant schließt die Ausstellung mit Bildhauerarbeiten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

22.09.2005 – 17.01.2006

Eugen Bracht

Eugen Bracht (1842 – 1921), ein Landschaftsmaler mit impressionistischer Pinselführung und dem Blick eines Panoramamalers, überrascht und fasziniert noch heute durch sein fulminantes Werk. Spröde Landschaften wie die Lüneburger Heide machte er bei seinen Zeitgenossen salonfähig. Gleißende, staubige Wüstenregionen sah er ohne folkloristische Klischees, vergletscherte Gebirgsmassive der Hochalpen zeigte er in ihrer monumentalen Erscheinung. Bracht erlag nie dem flüchtigen Reiz des rein Visuellen, sondern verband gedankliche Tiefe mit kompositorischer Sorgfalt und malerischer Frische zu stimmungsvollem Ausdruck. Die Retrospektive ermöglicht eine Wiederentdeckung des zu Lebzeiten viel beachteten Künstlers. Mit 86 Gemälden und Ölstudien gibt sie einen umfassenden Einblick in sämtliche Schaffensphasen und Motivgruppen des vielseitigen Landschaftsmalers.

20.03. – 10.07.2005

Willi Baumeister

Die Frankfurter Jahre 1928 – 1933

Willi Baumeister (1889 – 1955) zählt zu den wichtigsten deutschen Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts. Zu seinem 50. Todestag widmet ihm das Museum Giersch eine Retrospektive mit dem Schwerpunkt auf Baumeisters Frankfurter Jahre. Von 1928 bis 1933 unterrichtete er an der Städtischen Kunstgewerbeschule Typographie, Werbegestaltung, Stoffdruck und Fotografie. Die dichte Werkauswahl der Ausstellung vermittelt einen faszinierenden Einblick in Baumeisters unerschöpfliche künstlerische Energie. Als Typograph und Werbegestalter verfolgte er eine moderne, funktionale Schrift- und Werbeästhetik. In der Malerei und Graphik löste er sich von figürlicher Abbildhaftigkeit und vollzog den Schritt in die Abstraktion. Nach 1933 zur inneren Emigration gezwungen, erkundete er immer neues malerisches Terrain. Die Ausstellung endet mit herausragenden Werken der Nachkriegszeit, in der Baumeister zu den prominentesten Vertretern der abstrakten Malerei gehörte.

26.09.2004 – 30.01.2005

Bilder aus dem Leben

Genremalerei im Rhein-Main-Gebiet

Die Ausstellung präsentiert einen Überblick über die Genremalerei im 19. Jahrhundert. Mit einer Auswahl an 88 Gemälden von 36 Künstler*innen aus der gesamten Region spannt sie den historischen Bogen vom Biedermeier bis zur Moderne im frühen 20. Jahrhundert. Die Ausstellung zeigt das gesamte Spektrum der Genremalerei des 19. Jahrhunderts sowohl in chronologischer als auch thematischer Ordnung. Sie vermittelt ein eindrucksvolles Zeugnis von der Erzählfreude und dem Phantasiereichtum, von der Dichte und Qualität dieser beim bürgerlichen Publikum so beliebten Gattung und beleuchtet ihre Rolle zwischen Tradition und Moderne.

20.08. – 29.08.2004

Frankfurter Künstlergesellschaft

Heute

Die Frankfurter Künstlergesellschaft, die 1857 gegründet wurde, ist eine der ältesten Künstlervereinigungen im deutschen Sprachraum. Anlässlich des Museumsuferfests präsentiert die „Frankfurter Künstlergesellschaft e. V.“ Werke der aktuellen Mitglieder. Die Exponate bewegen sich zwischen traditionsbezogener Gegenständlichkeit und freier Interpretation bis hin zur Abstraktion. In die Schau einbezogen ist eine Gedächtnisausstellung für Fred Brosius und Georg Dickenberger.

07.03. – 04.07.2004

Anton Burger

Mit dieser Retrospektive zum 180. Geburtstag des Frankfurt-Kronberger Malers Anton Burger (1824 – 1905) widmet sich das Museum einer der wichtigsten Malerpersönlichkeiten der Region in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Seine stimmungsvollen Taunuslandschaften und malerischen Genredarstellungen vor der Kulisse der Frankfurter Altstadt und der dörflichen Umgebung Kronbergs nehmen innerhalb der regionalen Malerei eine zentrale Rolle ein. Als Mitbegründer der Kronberger Malerkolonie prägte er wesentlich das künstlerische Leben in dem Taunusort. Als Lehrer versammelte er dort eine größere Schar von Schüler*innen. Die Ausstellung umfasst eine repräsentative Werkauswahl an Werken aus allen Schaffensphasen Burgers und präsentiert Werke seiner Künstlerkolleg*innen- und Schüler*innenarbeiten, die Burgers Stellung innerhalb der Kronberger Malerkolonie wie seinen Einfluss auf das Schaffen der nachfolgenden Generation verdeutlichen.

28.09.2003 – 04.01.2004

Frühe Photographie im Rhein-Main-Gebiet 1839 – 1885

Diese Ausstellung zeigt eine Auswahl von über 250 Originalaufnahmen aus der Pionierzeit der Photographie. Die photographischen Anfänge im Rhein-Main-Gebiet erfolgten kurz nach Einführung des photographischen Unikatverfahrens 1839 durch Louis Jaques Mandé Daguerre und des ersten Negativ-Positiv-Verfahrens 1840/41 durch Talbot. Maler*innen, Lithograph*innen, Optiker*innen und Mechaniker*innen betätigten sich in dem neuen Metier, das rasante technische Fortschritte verzeichnete und bald seine Exklusivität verlor. Die Photographierenden erfassten historische Ereignisse ebenso wie Gedenkfeierlichkeiten, Jubiläen, Kongresse oder Ausstellungen. Die langen Belichtungszeiten erlaubten keine bewegten Momentaufnahmen, wohl aber photographische Schilderungen von den Zuständen nach den Ereignissen. Die Ausstellung widmet sich neben dem Atelierzubehör und der -ausstattung auch den Anwendungsformen der Photographie: der Illustration in Alben und Mappenwerken, der Visit-, Kabinett- und Stereokarte oder dem Leporello. Durch die Kommerzialisierung setzte um die Mitte der 1880er Jahre eine Massenproduktion ein, die das Ende der frühen Photographie auch in der Rhein-Main-Region markierte.

29.03. – 20.07.2003

Carl Bantzer

Aufbruch und Tradition

Die Ausstellung widmet sich einem Maler, der zu den wichtigen deutschen Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zählt. Der 1857 im oberhessischen Ziegenhain geborene Bantzer errang mit realistischen Bauerndarstellungen aus der Schwalm, mit farbfrischen Freilichtgemälden und ausdrucksstarken Porträts zu Lebzeiten Erfolge. Danach geriet er längere Zeit in Vergessenheit. Bantzer strebte nach Naturnähe und stimmungsvollem Ausdruck. Ihm gelang die Befreiung aus der Enge einer akademisch-idealisierenden Malerei, doch blieb er einer dem 19. Jahrhundert verhafteten Bildauffassung verbunden. In den 1890er Jahren trat er mit Genreszenen von beeindruckender Sachlichkeit, Schlichtheit und Unmittelbarkeit hervor: Seine stimmungsvollen, aber nicht rührseligen Szenen basieren auf konkreter Beobachtung, ohne sich in erzählerischen Einzelheiten zu verlieren. Sie suggerieren Lebensnähe und wahren würdevolle Distanz. Sie wirken wie Momentaufnahmen, denen ein längerer Werkprozess mit Studien und Photographien vorausging. Die Ausstellung würdigt das Werk und die künstlerischen Wirkungen Bantzers.

22.10.2002 – 23.02.2003

Sammlerin und Stifterin

Henriette Amalie von Anhalt-Dessau und ihr Frankfurter Exil

Die Ausstellung ist Henriette Amalie Prinzessin von Anhalt-Dessau gewidmet und stellt das Leben und Wirken einer faszinierenden, bislang aber wenig beachteten Frankfurter Sammlerpersönlichkeit des 18. Jahrhunderts dar. Den Höhepunkt ihrer Sammelleidenschaft bildeten über 700 Gemälde, die sie – zumeist auf Auktionen in der Messestadt – zusammentrug und von denen heute die Anhaltische Gemäldegalerie in Dessau einen großen Bestand verwahrt. Niederländische Malerei des 16. bis 18. Jahrhunderts – darunter bedeutende Gemälde von Balthasar van der Ast, Roelant Savery oder Frans Francken – bildete ein Sammlungsschwerpunkt. Ihre weitere Vorliebe galt der Frankfurter Malerei der Goethezeit, von der sie mit Werken von Christian Georg Schütz, Johann Conrad Seekatz oder Georg Melchior Kraus ein reiches Ensemble besaß. Die Ausstellung widmet sich den Lebensstationen dieser bedeutenden und außergewöhnlichen Sammlerin. Sie widmet sich ihren Sammlungen und auch dem sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontext und erschließt eine Fülle neuer Aspekte zum Kunstmarkt und Kunstschaffen im Frankfurt des 18. Jahrhunderts.

28.08. – 29.09.2002

Karl Schmidt-Rottluff

Werke aus den Kunstsammlungen Chemnitz

Die Ausstellung des Kulturforums ALTANA zeigt eine repräsentative Auswahl von ca. 110 Gemälden, Aquarellen und Graphiken aus allen Schaffensperioden des Künstlers Karl Schmidt-Rottluff (1884 – 1976): von den frühen skizzenhaften Arbeiten, die noch ganz am Vorbild Vincent van Goghs orientiert sind, über Beispiele in der ungestümen Malweise des Expressionismus und der Zeit der Brücke bis hin zu klaren, kühleren Kompositionen des reifen Spätwerks. Im Mittelpunkt stand für Schmidt-Rottluff stets die Farbe und spannungsvolle Kontraste. Bereits in seinem frühen künstlerischen Streben wählt er kräftige, leuchtende Farben, die sich im Laufe der Schaffensperioden in ihren vorherrschenden Klängen verwandeln, stets aber klar bleiben. In der ganzen Bandbreite der vom Künstler verwendeten Techniken – wobei neben den Ölgemälden besonders auf den Aquarellen und den Holzschnitten ein Schwerpunkt gesetzt ist – zeigt die Ausstellung alle von Schmidt-Rottluff thematisierten Sujets: Porträts, Landschaft, Interieur und Stillleben.

07.04. – 04.08.2002

Otto Scholderer

Die neue Wirklichkeit des Malerischen

Die hochwertige Werkschau zum 100. Todestag des Malers Otto Scholderer mit 62 Gemälden und Ölstudien sowie graphischen Arbeiten aus allen Schaffensphasen bietet einen umfassenden Überblick über das Leben und Werk des herausragenden Künstlers. Mit Stillleben, Genredarstellungen, Porträts und Landschaften zählt der gebürtige Frankfurter zu den wichtigsten Vertretern der realistischen Malerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Scholderers Malerei zeugt von künstlerischer Sensibilität sowie von hohem handwerklichem Können, das er durch intensives Studium der alten Meister erlangte. In den 1850er Jahren an der Frankfurter Städelschule ausgebildet, orientierten sich seine frühen Bildnisse am spätbiedermeierlichen Porträtstil. Neue Impulse empfing Scholderer in Paris. Auf Reisen in die Kunstmetropole 1857/58 und 1867/70 erhielt er Kontakt zur Avantgarde, zu Gustave Courbet, Edouard Manet und Henri Fantin-Latour, mit dem ihn zeitlebens eine Freundschaft verband. Die Retrospektive bedeutet eine längst fällige Würdigung des Künstlers. Durch Gemälde von Lehrern, Weggefährten und Zeitgenossen wird Scholderers unverwechselbares Werk in den Kontext seiner Zeit gestellt.

23.09.2001 – 20.01.2002

Kunstlandschaft Rhein-Main

Malerei im 19. Jahrhundert 1867 – 1918

Die Ausstellung knüpft an die Eröffnungsausstellung des Museums an. Sie widmet sich der Malerei im Zeitraum nach der preußischen Annexion der Provinz Hessen-Nassau mit Frankfurt, Hanau und Wiesbaden 1866 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918. Die Präsentation von 108 Gemälden gibt einen umfassenden Einblick in die regionale Malerei – von Aschaffenburg über Darmstadt, Hanau, Frankfurt, Mainz bis Wiesbaden. Unter den 74 vertretenen Künstlern und Künstlerinnen befinden sich weit über die lokalen Grenzen hinaus bekannte Namen – wie die Künstler der Kronberger Malerkolonie, der seit 1915 in Frankfurt ansässige Max Beckmann oder der 1880 in Aschaffenburg geborene Ernst Ludwig Kirchner. In den Blickpunkt geraten aber auch bislang weniger beachtete Künstler*innen, die es zu entdecken und der Öffentlichkeit vorzustellen gilt.

01.04. – 21.08.2001

Wilhelm Trübner

Die Frankfurter Jahre 1896 – 1903

Wilhelm Trübner (1851 – 1917) kommt innerhalb der deutschen Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein besonderer Rang zu. Mit seinem energischen Malstil und nuancierten Kolorismus nimmt er eine überaus markante künstlerische Position in seiner Zeit ein und schlägt mit seiner Malerei eine zukunftsweisende Brücke zur Moderne. 1896 erhielt Trübner einen Ruf an die Städelschule nach Frankfurt, wo er bis 1903 lebte und arbeitete. Die für Trübner bedeutungsvollen Frankfurter Jahre stellt die Ausstellung mit einer Reihe von Hauptwerken dieser Zeit in den Mittelpunkt. Zu sehen sind ebenfalls Werke von Trübners Künstlerfreunden Hans Thoma, Albert Lang und Wilhelm Steinhausen ebenso wie eine Auswahl an Gemälden seiner Frankfurter Schüler*innen, die den Einfluss seines avantgardistischen Malstils auf eine junge Künstler*innengeneration am Main belegt. Mit 76 Leihgaben stellt die Ausstellung ein bedeutendes Kapitel der regionalen Malerei um 1900 vor.

25.09.2000 – 21.01.2001

Kunstlandschaft Rhein-Main

Malerei im 19. Jahrhundert 1806 – 1866

Die Eröffnungsausstellung des „HAUS GIERSCH – Museum Regionaler Kunst“ widmet sich in einer umfassenden Überblicksausstellung der Kunstlandschaft Rhein-Main. Und explizit der Malerei im 19. Jahrhundert. Diese erste Präsentation des von der gemeinnützigen STIFTUNG GIERSCH getragenen Museums zeigt 101 Gemälde von 70 Künstlern und Künstlerinnen, die in den Zentren der Region – Aschaffenburg, Darmstadt, Hanau, Frankfurt, Mainz und Wiesbaden – gelebt und gearbeitet haben. Vertreten sind weit über die lokalen Grenzen hinaus bekannte Künstler wie Philipp Veit, Moritz Daniel Oppenheim, Johann Heinrich Schilbach, Ludwig Knaus, Alfred Rethel und die Maler der Kronberger Künstlerkolonie. In den Blickpunkt geraten aber auch Künstlerinnen dieser Region, die bislang zu Unrecht weniger Beachtung fanden. Die Ausstellung ermittelt ein eindrucksvolles Zeugnis von der Dichte und Qualität in der Rhein-Main-Region und leistet einen Beitrag zur Erforschung der deutschen Malerei im 19. Jahrhundert insgesamt.

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