Der Klimawandel fordert unsere Vorstellungskraft heraus: Steigende Emissionen und wachsende Umweltängste treiben die Suche nach neuen Modellen zur Gestaltung möglicher Zukünfte voran. Die Ausstellung „FIXING FUTURES: Planetare Zukünfte zwischen Spekulation und Kontrolle“ im MGGU – Museum Giersch der Goethe-Universität widmet sich diesen Herausforderungen und zeigt internationale künstlerische und wissenschaftliche Visionen zur aktiven Gestaltung unserer Zukünfte.
Die Ausstellung versteht Zukunft als ein Zusammenspiel verschiedener Visionen von Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Autor*innen und Künstler*innen – stets im Plural. Besucher*innen begegnen hier einer Vielzahl von Perspektiven, die sich kritisch mit technologischen und gesellschaftlichen Lösungsansätzen auseinandersetzen. Themen wie Geoengineering, Wettermanipulation, Quantencomputer und alternative, dekoloniale Zukunftsentwürfe stehen dabei im Fokus. Die Ausstellung lädt dazu ein, die Frage zu stellen, ob und in welchem Umfang Technologien uns helfen können, die Zukünfte zu gestalten – und welchen Preis wir dafür zahlen.
„FIXING FUTURES“ zeigt, dass Zukünfte nicht festgeschrieben sind, sondern ein dynamisches Feld bilden, das wir gemeinsam gestalten können. Durch Modelle, Szenarien und zukunftsweisende Projekte bietet die Ausstellung Besucher*innen die Möglichkeit, sich aktiv mit kreativen und politischen Ansätzen zur Gestaltung von Zukünften auseinanderzusetzen und unsere Rolle in der Welt neu zu überdenken.
Herausragende Werke wie die interaktive Installation „ARAPOLIS“ des Hamburger Künstler*innenkollektivs Baltic Raw Org und Gwenola Wagons dystopische Videoarbeit „Chronicles of the Dark Sun“ laden dazu ein, eigene Zukunftsvisionen zu hinterfragen. Zukunftsmodelle dekolonialer Bewegungen entwerfen Alternativen für gerechtere und nachhaltigere Zukünfte. Kooperationen mit dem DFG-geförderten Graduiertenkolleg Fixing Futures und C3S – Center for critical computational studies sowie die Zusammenarbeit mit weiteren Wissenschaftler*innen eröffnen vielfältige Perspektiven für einen multidisziplinären Austausch.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm fördert den Austausch zu diesen wichtigen Fragen und spricht ein breites Publikum an. Interaktive Workshops, Führungen und Diskussionen bieten Raum für Dialog und Reflexion über die Bedeutung globaler Umweltverantwortung.
Der zweisprachige Katalog (Deutsch/Englisch) zur Ausstellung erscheint im Neofelis-Verlag. Darin werden Bestrebungen, Zukünfte vorherzusagen thematisiert und das Spannungsverhältnis zwischen radikaler Unsicherheit und Kontrollambitionen analysiert. In einem Gespräch zwischen Ausstellungsmacher*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen, das sich schwerpunktmäßig mit Wetter- und Klimakontrolle, planetaren Umweltproblemen, Geoengineering und dekolonialen Zukünften beschäftigt, werden Zukunftsvisionen vorgestellt und die Bedeutung planetarer Ansätze aufgezeigt.
Beteiligte der Ausstellung:
Samira Akbarian
Jordan Rita Seruya Awori
Baltic Raw Org
Tega Brain
Christoph Burchard
Joachim Curtius
Petra Döll
Juliane Engel
Steven Gonzalez Monserrate
Libby Heaney
Jana Hartmann
Thomas Hickler
Manpreet Jattana
Maize Longboat
Colin Lyons
Maximilian Prüfer
Oliver Ressler
Julia Schubert
Adhavan Sundaramurthy
Superflux
Gwenola Wagon
Joshua Wodak
Nico Wunderling