OUR HOUSE: Unser Haus, das ist das Gebäude des Museum Giersch der Goethe-Universität, eine Villa mit Geschichte. 1910 als Wohnhaus gebaut, später Sitz der spanischen Handelskammer, ist es seit dem Jahr 2000 ein Museum. Die familiäre, private Atmosphäre der ehemaligen Wohnräume fasziniert die Besucher*innen seit jeher. Nun steht dieser Wohncharakter des Hauses selbst im Fokus des Ausstellungsprojektes OUR HOUSE. Künstlerische Positionen zum Wohnen.
Nichts ist zugleich so privat wie öffentlich wie das Wohnen. Die eigenen vier Wände sind ein menschliches Grundbedürfnis. Angesichts steigender Mietpreise und knappem Wohnraum wird die Frage nach dem gerechten, nachhaltigen und guten Wohnen heute wieder mit großer Dringlichkeit politisch und gesellschaftlich debattiert. Wie wohnen wir? Wie prekär gestalten sich manche Wohnsituationen, und wie kann Wohnen zukünftig gedacht werden? Diese Fragen werfen die teilnehmenden Künstler*innen auf und nehmen dabei zugleich auch Bezug auf die Raumsituation des Museumsgebäudes.
Zu sehen sind Werke zeitgenössischer Künstler*innen wie Matthias Weischer und Susanne Kutter, aber auch historische Positionen wie der Wiener Fotograf Robert Haas oder die Frankfurter Fotografin Inge Werth. Sie beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Facetten des Wohnens vom Interieur als ästhetische Bühne über die prekäre Wohnsituation geflüchteter Menschen bis hin zum klaustrophobischen Innenraum der Corona-Lockdowns. Die Berliner Künstlerin Jana Sophia Nolle entwickelt für die Ausstellung eine neue Arbeit, die sich mit der wachsenden sozialen Ungleichheit auseinandersetzt, welche sich in unterschiedlichen Wohnrealitäten manifestiert. Auch der Künstler Jakob Sturm wird sich in einer neu entstehenden installativen Arbeit mit der Thematik des Wohnens und des Wohnraums in Frankfurt beschäftigen. Ein besonderer Part kommt der Schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger zu, die sich durch umfassende künstlerische Interventionen kritisch mit der Museumsvilla auseinandersetzt.
Das Projekt ist Teil der Kooperation INTERIOR, der neben dem MGGU noch fünf weitere Kulturinstitutionen der Region angehören: Die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim, das Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg, das Kunstforum der TU Darmstadt sowie das Kunsthaus Wiesbaden und der Nassauische Kunstverein Wiesbaden.
Die Storyguides zur Geschichte der Häuser aller INTERIOR-Kooperationspartner können abgerufen werden unter: https://interior-rheinmain.de/de/
Künstler*innen:
Francisca Gómez
Robert Haas
Karolina Horner
Susanne Kutter
Zilla Leutenegger
Morgenstern & Wildegans
Jana Sophia Nolle
Elizabeth Ravn
Jakob Sturm
Matthias Weischer
Inge Werth
Das Kooperationsprojekt »INTERIOR – Häuser mit Geschichte«
wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.