Willi Baumeister (1889 – 1955) zählt zu den wichtigsten deutschen Kunstschaffenden des 20. Jahrhunderts. Zu seinem 50. Todestag widmet ihm das Museum Giersch eine Retrospektive mit dem Schwerpunkt auf Baumeisters Frankfurter Jahre. Von 1928 bis 1933 unterrichtete er an der Städtischen Kunstgewerbeschule Typographie, Werbegestaltung, Stoffdruck und Fotografie. Die dichte Werkauswahl der Ausstellung vermittelt einen faszinierenden Einblick in Baumeisters unerschöpfliche künstlerische Energie. Als Typograph und Werbegestalter verfolgte er eine moderne, funktionale Schrift- und Werbeästhetik. In der Malerei und Graphik löste er sich von figürlicher Abbildhaftigkeit und vollzog den Schritt in die Abstraktion. Nach 1933 zur inneren Emigration gezwungen, erkundete er immer neues malerisches Terrain. Die Ausstellung endet mit herausragenden Werken der Nachkriegszeit, in der Baumeister zu den prominentesten Vertretern der abstrakten Malerei gehörte.