Im frühen 19. Jahrhundert machte eine ganze Generation von Künstler*innen den eigenen Augenschein zum Maß der Dinge, brach mit dem Vernunftgebot, vertraute dem Gefühl und gestaltete Kunst nach persönlichem Empfinden.
Eine umfassende Sonderausstellung präsentiert die Breite der Kunst in der Romantik im Rhein-Main-Gebiet – zwischen Frankfurt und Darmstadt, Mainz und Wiesbaden, vom Odenwald bis in die Schwalm. Die historisch und politisch uneinheitliche Region bot Raum für Hofkünstler*innen und Akademielehrende, Maler*innen traditionsreicher Werkstätten und zahlreiche Durchreisende. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Philipp Fohr, Philipp Veit oder Moritz von Schwind prägten diese Region in der Romantik. August Lucas, Ludwig Emil Grimm oder Johann Adam Ackermann hinterfragten Traditionen, nahmen neue Motive in den Blick und erhoben die Heimat zur Bildkategorie. In den Porträts von Franz Pforr bis zu Edward Jakob von Steinle scheint ein neues Ideal der Kunstschaffenden und der Kindheit auf.
Die Ausstellung entwirft das komplexe Panorama einer lebendigen Kunstlandschaft und stellt zugleich die dichten Verbindungen einer romantischen Gesellschaft in Zeiten des Auf- und Umbruchs dar.