Hans Meid (1883 – 1957) zählt zu den wichtigsten deutschen Grafiker*innen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als Meister der Radierung und Buchillustration steht er auf einer Stufe mit Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt. Seine Stoffe zu Buchillustrationen fand er in der Weltliteratur von der Bibel über Shakespeare, Goethe, Schiller, Balzac, Hofmannsthal, Hauptmann, Schnitzler bis zu Heinrich und Thomas Mann. Die Illustrationen zu Mozarts „Don Juan“ von 1912 und zu Hugo von Hofmannsthals Komödie „Die Lästigen“ von 1917 verweisen auf seine Neigung zu Musik und Bühne. Für die von Paul Cassirer herausgegebenen Mappen mit Illustrationen zu Goethes Gedichten gestaltete Meid 1925 die Lithographien zu Natur- und Liebesgedichten, in denen er gekonnt das Atmosphärische der literarischen Vorlage mit reichen Tonabstufungen umsetzte. Diese Retrospektive entstand in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Berlin. Die Präsentation wird ergänzt durch Arbeiten der Preis- und Medaillenträger*innen des 1993 gestifteten Hans-Meid-Preises für Buchillustration – darunter auch der 2008 ausgezeichnete Tomi Ungerer.