Um 1900 entstanden im Westen Deutschlands zwei Initiativen als kulturelles Gegengewicht zu den vorherrschenden Kunstzentren Berlin und München: 1900 die Zeitschrift „Die Rheinlande“ und 1904 der „Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein“. Die regionalen Sektionen mit Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hagen, Karlsruhe, Straßburg, Stuttgart und Zürich veranstalteten von 1904 – 1922 gemeinsame Ausstellungen, um Kunst und Künstler*innen aller zeitgenössischen Kunst- und Stilauffassungen in den Rheinlanden öffentlich vorzustellen und zu fördern. Dieses Potential umfasst traditionelle, moderne und avantgardistische Strömungen und repräsentiert die ‚andere Moderne‘ vom Ober- bis zum Niederrhein.
Erstmals würdigt diese Ausstellung die künstlerischen Aktivitäten und bietet mit über 130 Gemälden, Grafiken und Plastiken namhafter und unbekannter Künstler*innen zahlreiche Neuentdeckungen. Einen besonderen Fokus legt sie dabei auf das Rhein-Main-Gebiet.