Die Ausstellung widmet sich einem Maler, der zu den wichtigen deutschen Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zählt. Der 1857 im oberhessischen Ziegenhain geborene Bantzer errang mit realistischen Bauerndarstellungen aus der Schwalm, mit farbfrischen Freilichtgemälden und ausdrucksstarken Porträts zu Lebzeiten Erfolge. Danach geriet er längere Zeit in Vergessenheit. Bantzer strebte nach Naturnähe und stimmungsvollem Ausdruck. Ihm gelang die Befreiung aus der Enge einer akademisch-idealisierenden Malerei, doch blieb er einer dem 19. Jahrhundert verhafteten Bildauffassung verbunden. In den 1890er Jahren trat er mit Genreszenen von beeindruckender Sachlichkeit, Schlichtheit und Unmittelbarkeit hervor: Seine stimmungsvollen, aber nicht rührseligen Szenen basieren auf konkreter Beobachtung, ohne sich in erzählerischen Einzelheiten zu verlieren. Sie suggerieren Lebensnähe und wahren würdevolle Distanz. Sie wirken wie Momentaufnahmen, denen ein längerer Werkprozess mit Studien und Photographien vorausging. Die Ausstellung würdigt das Werk und die künstlerischen Wirkungen Bantzers.